Titel: Erwachen
Autor: Christian
eMail: lonz@d.n-r-w.de
Kategorie: Sam&Jack&Daniel
Spoiler: keiner
Staffel: beliebig
Rating: PG 13
Anmerkung: Willkommen bei der Geburt einer neuen Kategorie, dem Shipslash! Diese Geschichte enthält ein paar sexuelle Anspielungen, aber nichts explizites. Dank an Natty. Jedesmal wenn wir zusammentreffen, gibt es eine kreative Explosion :-) Dank auch an meine wahre Liebe: Wenn du nicht wärst, hätte ich das hier nie geschrieben :-)
Home: Stargate Atlantis Pandora
Disclaimer: Stargate SG-1 und alle Stargate Charaktere sind Eigentum von Showtime/Viacom, MGM/UA, Double Secret Productions, and Gekko Productions. Diese Geschichte wurde lediglich zu Unterhaltungszwecken geschrieben und kein Geld wird mit ihr gemacht. Archivieren nur mit Erlaubnis des Autors.


Erwachen

Das schummerige Licht des Morgens drang bereits durch die Jalousien, als sich die beiden verschwitzten Körper endlich voneinander trennten und eine Weile atemlos nebeneinander dalagen. Jack starrte zur Decke seines Schlafzimmers und versuchte zu begreifen, was in dieser Nacht geschehen war. Es war schwierig in Worte zu fassen - und er war ohnehin nicht gerade der beste, wenn es darum ging, die passenden Worte zu finden.

Der kleine, matt glänzende Körper neben ihm wandte sich herum und große glänzende Augen musterten ihn.

"Wie war ich, Jack?" fragte Daniel

"Du warst gut, Sam", antwortete Jack.

Die Worte waren ihm einfach so herausgerutscht. Er hatte sich nicht wirklich etwas dabei gedacht. Kein Wunder. Nach dieser Nacht fiel es ihm schwer, überhaupt noch einen klaren Gedanken zu fassen.

Daniel richtete sich auf. "Sam?" Mehr brauchte er nicht zu sagen, die Gekränktheit in seiner Stimme sprach Bände.

"Daniel. Es tut mir leid. Das ist mir so herausgerutscht."

"Dann liebst du mich garnicht?"

"Daniel, ich ..."

Aber Daniel hatte sich bereits aus dem Bett erhoben und befand sich auf dem Weg ins Badezimmer. Fasziniert starrte Jack den blanken Pobacken des Archäologen hinterher und bemerkte, daß er immer noch starke Gefühle für den jungen Mann hegte. Als Daniel die Tür des Badezimmers mit einem ohrenbetäubenden Knall zuschlug, zuckte Jack innerlich zusammen. Was hatte er sich nur dabei gedacht?

Er wußte es nicht. Er wußte garnichts mehr. Die ganze Welt drehte sich wie ein riesiges Karussel um ihn herum und bunt bemalte Fratzen lachten höhnisch auf ihn hinab. Er brauchte jemanden zum Reden. Aber hatte damit nicht alles angefangen?

Resignierend zuckte Jack mit den Schultern und streifte sich auf dem Weg zur Badezimmertür seinen Morgenmantel über. Er klopfte. Und wartete. Klopfte erneut. Als sich immer noch nichts tat, rutschte er an der Tür hinab und blieb dort in sich zusammengesunken sitzen.

"Warum?" meldete sich schließlich Daniel zu Wort.

"Warum was?" Das klang viel grober als Jack beabsichtig hatte und er gab sich eine mentale Ohrfeige. Zum Glück setzte Daniel die Unterhaltung fort.

"Diese Nacht. Es war so schön. Wir sind uns näher gekommen als jemals zuvor, Jack. Ich dachte ... Ich dachte du liebst mich."

"Aber, Danny-Boy, du weißt doch daß ich dich liebe. Ich hab's dir bewiesen heute nacht. Schau ... es fällt mir garnicht schwer, das zu sagen: Ich - liebe - dich."

"Das ist es ja", seufzte Daniel von der anderen Seite der Tür.

"Was?"

"Na daß du es so einfach sagst. Wenn du wirklich richtig in mich verliebt wärst, dann würde es dir schwerfallen, es zu sagen. Dein Herz würde bis zum Hals schlagen, dein Puls würde rasen, du würdest ins Stottern geraten. Und dann würdest du es ganz zaghaft von dir geben, als könntest du es selbst kaum fassen."

Jack runzelte die Stirn: "Ich bin doch kein verstörter kleiner Teenager mehr!"

"Das hat damit garnichts zu tun, Jack. Das ist bei wahrer Liebe am Anfang immer so. Es war bei mir und Sha're so ..."

"Sha're?"

"Das ist vorbei, Jack, und das weißt du auch. Versuch nicht vom Thema abzulenken!"

"Tu ich nicht."

"Tust du wohl!"

"Hm ja, vielleicht. Also gut, es fäll mir leicht, dir zu sagen, das ich dich liebe. Und daraus entnimmst du, daß ich dich nicht mehr liebe??? Das ist doch absurd!"

"Nein, Jack, ist es nicht. Du liebst mich, schön und gut. Aber nach unserer ersten gemeinsamen Nacht müßte es noch frischer ... klingen. Ich weiß auch nicht."

"Da hast du es!"

"Aber du hast mich Sam genannt."

Jack fluchte innerlich. Da waren sie wieder, seine drei Probleme. Sam. Daniel. Er selbst.

"Daniel, es tut mir leid."

Der Archäologe schwieg eine Weile, bevor er antwortete: "Das glaube ich dir ja auch. Und was ist nun mit Sam? Liebst du sie?"

"Äh, das ... das ist nicht so einfach."

"Ha!" rief Daniel. "Da haben wir's! Es fällt dir schwer es zu sagen!"

"Tut es nicht."

"Dann sag es. Los, sag es! Sag das du sie liebst!"

"Ich ...", Jack zögerte. "Ich ... liebe sie." Völlig verblüfft saß er da.

"Da hast du es", sagte Daniel traurig. "Es fällt dir schwer es auszusprechen. Du liebst sie mehr als mich."

"Nein!" erwiderte Jack. Er war immer noch völlig verblüfft. "Ich liebe sie! Es fällt mir überhaupt nicht schwer, das zu sagen!"

"Aha. Und was willst du mir damit beweisen?"

"Garnichts."

"Wie? Garnichts?" Jetzt war es an Daniel, verblüfft zu sein.

"Ich liebe sie", sagte Jack. "Ich liebe Sam. Ich liebe Major Samantha Carter. Es fällt mir ganz leicht, das zu sagen. Weil ich sie wirklich liebe!"

"Was???"

"Das bedeutet, deine Theorie ist Blödsinn, Danny-Boy! Ich LIEBE sie tatsächlich. Ich hab's mir nur nicht eingestanden."

"Und was ist mit uns?", fragte Daniel zaghaft. "Ich meine ... wir haben schließlich miteinander geschlafen."

"Stimmt", sofort sank Jacks Stimmung um einige Nuancen. "Aber das ... das hat nicht soviel zu bedeuten. Es tut mir leid, Daniel. Ich mag dich wirklich. Ich fühle mich sogar ein wenig ... zu dir hingezogen. Aber das ist nur so eine Phase. Eine Identitätskrise. Ich habe mit dir geschlafen, und es war toll. Und ich bereue es nicht. Aber ich habe die ganze Zeit nur an Sam gedacht."

Daniel antwortete nicht.

"Es tut mir leid, Danny-Boy. Die Liebe geht manchmal seltsame Wege. Aber ich will verdammt sein, wenn ich nicht alles tue, um ihr Herz zu erobern."

"Und was ist mit mir?" Daniel schien den Tränen nah zu sein.

Jack erhob sich und klopfte wieder gegen die Tür: "Nun mach schon auf!"

Langsam drehte sich der Schlüssel im Schloß, und dann lagen sich Jack und Daniel in den Armen. Daniel weinte und Jack strich ihm zärtlich mit seinen Händen über den Kopf. Er wußte, daß er alles tun würde, um die Freundschaft zu dem jungen Mann zu erhalten. Alles außer seine Liebe zu Sam zu verleugnen. Seine wahre Liebe.